Montag, 20. August 2012

Der Kreisverkehr nimmt Form an

Ein Bericht zum Ausbau der B 172 im Knotenpunkt Schloss Sonnenstein in Pirna

Die Errichtung des Landratsamtes im Schloss Sonnenstein und die Erlebbarkeit des Schlossberghanges einschließlich der Sommerwirtschaft an der Schlossschänke sind eine Initialzündung für die Entwicklung des Pirnaer Sonnensteins. In den nächsten Jahren wird er sich touristisch, gewerblich und vor allem als Wohngebiet entwickeln. Das erfordert eine bauliche Tätigkeit, nicht zuletzt bei den erschließenden Straßen.
Der Landkreis hatte in den vergangenen beiden Jahren maßgeblich die Planungen zum Bau eines Kreisverkehrs in der sogenannten Schlosskurve vorangetrieben. Bereits die Konzeption birgt eine Besonderheit, für die der Kreisverkehr noch bekannt und bei Verkehrsplanern Beachtung finden wird. Ein Bypass wird den stadtauswärtigen Verkehr aufnehmen und am eigentlichen Knotenpunkt vorbei führen.

Damit kann er unabhängig vom Kreuzungsverkehr flüssig abgeleitet werden. Auch das Ein- und Ausfahren in das und aus dem Schlossareal (Schloßhof, Schloßpark) werden in der für Kreisverkehre typischen, gleitenden Weise, also ohne stetige Eingriffe in den Verkehrsfluss, möglich sein.

Wir sind durch die Entscheidung des Freistaates Sachsen, das Planfeststellungsverfahren zum Bau der Südumfahrung Pirnas fortzusetzen, in unserer Bewertung bestätigt, dass sich Kreisverkehr und Südumfahrung in ihrer Wirkung auf die B 172 ergänzen werden.

BaugeschehenDer Landkreis leitet federführend für den Freistaat Sachsen und die Stadt Pirna die Baudurchführung. Anfang Mai dieses Jahres begann die Baufirma STRABAG AG, Bereich Pirna, die Straßenbauarbeiten und führt sie seitdem zügig durch.

Die Bewohner des Sonnensteins können sich vom enormen Baufortschritt tagtäglich überzeugen. Mittlerweile ist die künftige Straßenführung erkennbar. Gerade hat die Baufirma die Asphalttragschichten des Bypasses einschließlich eines Kreisverkehrsviertels fertig gestellt, über die nun der Verkehr auf der B 172 rollt. Der Fußweg ist in diesem Abschnitt gepflastert und nutzbar - eine wunderbare Nachricht für die Anwohner der Krietzschwitzer Straße und die Fußgänger zur Schaftreppe.

Dabei mussten die Bauarbeiter zwischenzeitlich mit unerwarteten Schwierigkeiten fertig werden. Probleme bei der Neuverlegung der unterirdischen Ver- und Entsorgungsleitungen sowie durch das Auffinden unbekannten Altleitungsbestandes führten kurzzeitig zu Verzögerungen in den ersten beiden Bauphasen.
Beim Abbruch der städtischen Mischwasserleitung entlang der Schandauer Straße musste der Altkanal zeitaufwendig aus einer Betonbettung gebrochen werden. Die Neuverlegung des Kanals außerhalb des Straßenbereiches wurde durch einen unerwartet hoch anstehenden Felshorizont erschwert. Doch damit nicht genug! Bei den Erdarbeiten zur Herstellung des Straßen- und Gehwegplanums entlang der Krietzschwitzer Straße wurden die Bauarbeiter von alten Entwässerungsleitungen sowie einem Heizkanal überrascht, die in den Bestandsplänen nicht erfasst waren. Die im Straßenkörper liegenden Altanlagen mussten teilweise abgebrochen und entsorgt werden. Ein aufgefundenes Verteilerbauwerk der früheren Fernwärmeversorgung zum Sonnenstein - damals wahrscheinlich von alten Dampfeisenbahnen gespeist - verfüllten die Arbeiter nach dem Ausbau der Altleitungen und verpressten den die Bundesstraße querenden Kanal.

Nach der Hälfte der insgesamt 6-monatigen Bauzeit haben die unermüdlichen Bauleute auch mit Einsätzen an Samstagen die Abweichungen vom Bauzeitenplan wieder aufgeholt. Ein großes Lob dafür!
Auch andere erkennen die bisherigen Leistungen der Bauarbeiter trotz der tagtäglichen Gefahren an der vielbefahrenen Bundesstraße an. In der kurzen Bauzeit hat sich ein sehr gutes Verhältnis zwischen Anwohnern und Bauarbeitern entwickelt.

Verkehr und FußgängerDie Bauarbeiten in den ersten beiden Phasen der Baudurchführung verliefen ohne weitere Behinderungen des fließenden Verkehrs auf der Bundesstraße. Die Erschließung des Schloßparks und des Schloßhofs erfolgte teilweise durch Ampelregelung und ohne größere Einschränkungen.
Seit der Verkehrsverlagerung auf den Bypass sowie den bereits errichteten Teil der Kreisverkehrsanlage wird der Verkehr in den Straßen Schloßhof und Schloßpark bis zum Bauende durch eine Ampelanlage geregelt. Die Ausfahrt in der Schlosskurve auf die Bundesstraße ist nur noch in die stadtwärtige Richtung möglich. Der landwärts auf die Bundesstraße ausfahrende Verkehr wird - wie der einfahrende Verkehr zum Schlossareal bisher auch schon - über den Schloßpark und die Struppener Straße geführt. Dazu wird die Einbahnstraßenregelung im Schloßpark aufgehoben. Das Parken ist in der Straße Schloßpark untersagt.

Große Aufmerksamkeit legen wir auf die Verkehrssicherheit der Fußgänger, insbesondere unserer mobilitätseingeschränkten Mitmenschen sowie der Passanten mit Kinderwagen. Leider fand unsere Hilfestellung zum sicheren Fußweg nicht die erhoffte Aufnahme in der Presse. Unser Appell an Sie ist sehr wichtig, nicht den Weg durch die komplexe Baustelle an der Bundesstraße entlang zu suchen. Wir raten allen Fußgängern dringend davon ab! Der Zugang von und zur Stadt direkt an der B 172 (Krietzschwitzer Straße) ist nur für uneingeschränkte Fußgänger über die Schaftreppe möglich. Dafür bitten wir um Verständnis, ebenso für den damit verbundenen, kleinen aber ruhigeren Umweg, den wir Ihnen nachfolgend beschreiben und in einer Skizze dargestellt haben.

Das Ziel ist, durch den Schlosspark zu gehen. Wenn Sie auf der anderen Seite der B 172 (Westseite, z. B. Pit-Stop) starten, wechseln Sie die Straßenseite an der Querungshilfe auf der Höhe Pit-Stop. Anschließend wenden Sie sich zur Struppener Straße zu und laufen sie hinein. Wie die Bürger aus dem Wohngebiet Sonnenstein gehen Sie dann eine der Verbindungsstraßen in Richtung Schlossareal, z. B. neben dem Netto, ehem. Hotelfachschule, Krankenhaus bzw. Gemeindezentrum. Hier finden Sie einen recht ruhigen Weg vor. Schließlich laufen sie durch den Schlosspark, um auf den Fußweg der Straße Schloßhof zu kommen. So gelangen Sie zum Beginn der Straße Am Hausberg und zur Altstadt hinunter.

AusblickBis Anfang Oktober wird die Verkehrsführung beibehalten. In der zweiten Hälfte der Bauzeit erfolgen nach dem Rückbau der Behelfsfahrbahn der Bau der stadtwärtigen Fahrspur der B 172 einschließlich Gehweg sowie die Herstellung der eigentlichen Kreisverkehrsanlage.

In der letzten Bauphase ab voraussichtlich 10. Oktober erfolgt der abschnittsweise Einbau der Asphaltdeckschichten im gesamten Ausbaubereich des Knotenpunktes der B 172. Lediglich in dieser kurzen Zeit des Deckschichteinbaus ist durch die auf der B 172 notwendige Ampelregelung mit zeitweisen Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Quasi auf der Zielgeraden zur Baufertigstellung werden die Nebenanlagen bepflanzt. Kreisverkehre besitzen übrigens eine gestalterische Komponente. Sie dürfen also beim "Schlosskreisel" auf die Ausgestaltung der Mittelinsel gespannt sein!

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