Mittwoch, 10. Oktober 2012

Beim Bahnlärm den langen Atem behalten


BahnlärmDie Bürgermeister von Rathen, Königstein, Bad Schandau sowie dort ansässige Vertreter des Gastgewerbes waren auf ihren heutigen Termin vorbereitet: In einer Vor-Ort-Begehung mit Vertretern der Deutschen Bahn AG, zu der Landrat Michael Geisler einlud, schilderten sie die Lage im Elbtal und machten damit eindringlich auf ihr Leben mit dem Bahnlärm aufmerksam.

Die besuchten Orte zählen zu den zentralen Ausgangspunkten für viele touristische Aktivitäten. Gäste, die ihr Quartier im Elbtal beziehen, sind naturverbundene Menschen, die die Landschaft der Sächsischen Schweiz genießen möchten. Durch den Bahnlärm, ob zur Tages- oder Nachtzeit, wird jedoch ihr Urlaubs- und Freizeitvergnügen eingeschränkt. Regelmäßige Beschwerden und sinkende Besucherzahlen sind für die Gastwirte die Folge.

Eine Zunahme des Güterverkehrs ist, nach Aussagen der Deutschen Bahn AG, für die nächsten Jahre zu erwarten, denn die Strecke ist für eine höhere Leistungsfähigkeit ausgelegt. Und die ist derzeit noch nicht erreicht. Dieser Fakt macht den Einsatz lärmreduzierender Bahntechnologien für die Betroffenen umso erforderlicher. Verbesserungsmöglichkeiten sieht die Deutsche Bahn hier in der Ausstattung der Waggons mit neuen Technologien, wie der sogenannten "LL-Sohle". Schallschutzwände an exponierten Stellen zu errichten, ließe sich darüber hinaus prüfen, kann aber nicht als umfassende Problemlösung betrachtet werden. Ebenso wurde die Verringerung der Fahrgeschwindigkeit bei Güterzügen, das Aussortieren alter Züge und Lokomotiven vor der Grenze sowie Schienenschmiereinrichtungen als Optionen diskutiert.

Der Landrat verwies auf die Situation im Rheintal: Hier machen bereits Bürgerinitiativen mobil. Die Sorgen der Arbeitsgruppe fanden offene Ohren bei den Gesprächspartnern der Bahn. Doch schnelle Entscheidungen und Umsetzungen sind nicht ohne Weiteres zu erwarten, denn auch die Bahn ist von europäischen Entscheidungen abhängig und setzt hier auf die Aktivität von Bund und Europäischer Union. - Ein langer Atem und starke Partner werden notwendig sein, um die Lebensqualität der Elbtalbewohner, - Gastwirte und Urlauber wieder spürbar zu verbessern.

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