Montag, 15. April 2013

Beratung zu Bahnlärm im oberen Elbtal am 10.04.2013

BahnlärmLandrat Michael Geisler im Gespräch mit Bürgermeistern der Elbtalkommunen

Beschäftigt man sich mit dem Thema Bahnlärm im Elbtal, sieht die Situation im ersten Moment vollkommen klar aus. Der Lärmpegel ist zu hoch und muss eingedämmt werden.

Geht man aber bei der zweiten Überlegung in die Tiefe, steht man ganz schnell in einem Labyrinth von Fragen, allein die nach den Zuständig- und Verantwortlichkeiten ist nicht einfach zu beantworten. So plant der Landrat zeitnah mit dem Vorstand der Deutschen Bahn, dem zuständigen Bundesministerium und der EU eine Gesprächsrunde zu diesem Thema.

Hier hilft nur kluges navigieren mit Partnern, die bereit sind einen langen Weg gemeinsam zu gehen.
Seit vergangenem Jahr beschäftigt sich Landrat Michael Geisler intensiv mit diesem Thema. Am 10.04.2013 hatte er erneut zum Gespräch eingeladen. Mit ihm saßen Bürgermeister der Elbtalkommunen an einem Tisch, die das gemeinsame Ziel - Senkung des Lärmpegels - verbindet.

Die Perspektive der Bahnstrecke lässt aufhorchen. So ist in den nächsten Jahren mit einer massiven Verdichtung des Zugverkehrs zu rechnen.  Lärmschutz rückt damit immer mehr in den Fokus der Anrainerkommunen.

Allein die Art des Lärmschutzes, ob passiv oder aktiv, zeigt die Schwierigkeit. Beim passiven Lärmschutz kommen insbesondere Lärmschutzwände in Frage. Den Anwesenden wurde dabei schnell klar, dass bis zu drei Meter hohe massive Wände zwar den Lärm eindämmen, aber die Sichtverhältnisse im Elbtal sehr negativ beeinflussen. Wer will, wenn er aus seinem Fenster sieht, auf eine Betonmauer blicken, die nicht begrünt werden darf? Aber auch der Einbau von besonders geeigneten Schienen, leiseren Weichen oder Lärmschutzfenster gehören zu den passiven Maßnahmen.

Beim aktiven Lärmschutz wird die Situation realistischer. Denn Waggons, die über leise Räder verfügen, wären eine sinnvolle und geeignete Alternative, sind sich die Anwesenden einig.
Und hier offenbart sich das eigentliche Problem. Wie kann man erreichen, dass die Züge mit diesen leisen Rädern ausgestattet werden und diese dann auch im Elbtal zum Einsatz kommen? Gibt es überhaupt Möglichkeiten dies zu beeinflussen? Welche Rolle spielen dabei die Deutsche Bahn als Unternehmen, der Freistaat, der Bund und die EU?

Es gibt viele Fragen, die auf eine Antwort warten.

Schritt für Schritt wollen die Akteure vorgehen. Der Landrat wird zunächst ein Sondierungsgespräch mit sächsischen Abgeordneten im europäischen Parlament führen.

Gleichzeitig sollen der Freistaat Sachsen und die Deutsche Bahn Stellung beziehen, inwieweit bestehende Lärmschutzpläne bzw. Gutachten unter der Maßgabe der massiven Verdichtung des Schienenverkehrs noch Bestand haben. Dabei sollen sowohl die Planungen in Heidenau und Pirna als auch die Gutachten der Kurorte Rathen und Bad Schandau betrachtet werden.

Auch gerichtliche Prüfungen werden durch die Kommunalpolitiker ins Auge gefasst. Dazu wird es zeitnah Kontakte mit eine Rechtsanwaltskanzlei geben, die auf derartige Fragen spezialisiert ist.

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